Freitag, 5. Dezember 2014

Winner 2014



Was gibt es dazu zu sagen? Ich habe es mal wieder geschafft. Zählt man die Camps dazu, ist das hier mein vierter gewonnener NaNo.
Eigentlich wollte ich dieses Jahr die 70k knacken, aber das reale Leben ist ein Idiot, vor allem im November. Der Plan für den Dezember: Lücken füllen, Kapitelüberleitungen schreiben, vielleicht die ganze Geschichte nochmal neu schreiben.
Mal schauen ob das Leben im Dezember netter ist.

Sonntag, 30. November 2014

Jahresschreibmarathon Monat 2

Nach langer Zeit wieder einmal ein Hallo hier. Ich habe lange nichts von mir hören lassen, aber das hat auch einen Grund, nämlich: Blogeinträge zählen zwar für den Jahresschreibmarathon, nicht aber für den National Novel Writing Month, der im November gewesen ist – da musste ich mich leider voll und ganz auf mein diesjähriges Projekt konzentrieren und diesen Blog hier außen vor lassen. Deswegen kam im November hier auch nichts Neues. Das Zauberwort heißt Prioritäten! Wisse, was wichtiger ist und deswegen lautete meine Liste für den letzten Monat: NaNo – Uni – Blog. Ich hätte den Blog gerne ein Stück nach vorne gezogen, aber da wären meine Professoren arg unbegeistert gewesen.
Deswegen gibt es zwei Statusmeldungen hintereinander, was doch auch nicht schlecht ist.

Mein Stand im Monat November:

Stand: 55,023 Wörter

Wortziel: Geschafft

Tage ohne Schreiben: 9

angesammelte Wortschulden: 0

angesammeltes Plus: 15,621 Wörter

Ziel für Dezember: 31k
Ja, ich bleibe bei 1000 Wörtern am Tag. Grund dafür ist, dass ich dem Dezember hauptsächlich die Überarbeitung meiner NaNo Novel widme, weshalb ich daneben nicht wirklich schreiben können werde. Ich möchte nämlich zum Jahreswechsel ein Manuskript mit sauberen Szenenwechseln, das nicht, wie momentan noch, aussieht wie ein Flickenteppich, den man irgendwie zusammen getackert hat. Ja, so sollte man nicht von seinen Werken reden, aber hey, es war NaNo! Wer schreibt im NaNo schon etwas, das man als sauber bezeichnen kann?
Aber dafür wird im Dezember hier wohl mehr passieren, immerhin muss ich ja auf meine Wortzahlen kommen.

Was hat mir der November gebracht?
18 Kapitel „Kinder der See“ + Prolog und Epilog. Davon sind allerdings nur Pro-, Epilog und 7 Kapitel fertig. Alle anderen sind nur angefangen oder haben irgendwo noch tausend-Wort-Lücken. Ihr seht, die Überarbeitungszeit brauche ich. Ganz, ganz dringend.
Außerdem habe ich an Allerheiligen noch eine kleine Wichtelgeschichte geschrieben. Fandom: One Piece, Perona bringt einem untalentierten Poltergeist das Spuken bei.

Kapitel des Monats: Kinderhosenballade
Ein verwirrendes Kapitel. Ich mag verwirrende Kapitel. Im Zentrum steht eine sehr alte, sehr kaputte Hose, die einmal einem etwa zweijährigen Kind gehört hat. Diese Hose löst so ziemlich den größten Zusammenbruch aus, den meine Protagonistin überhaupt hat.
Ich mag das Kapitel, weil das wieder eine meiner Lieblingswendungen ist. Weil in dieser alten Hose Tod und Leben zusammen kommt, Familie und Einsamkeit, Vergangenheit und Zukunft. Weil diese Hose die Protagonistin zusammenbrechen und wieder aufstehen lässt. Weil ich mit meiner Protagonistin weinen wollte.

Zitat des Monats:
“Du solltest es nicht mehr sagen”, beharrte Cinnia. “Ehrlich, du solltest es nicht mehr sagen.”
“Gut.” Alacain schnaubte. “Ich werde nie wieder sagen, dass eine Idee idiotensicher ist, okay? Das nächste Mal halte ich die Klappe und lasse es passieren. Oder noch besser: Das nächste Mal werde ich nichts passieren lassen, sondern es selber tun. Eigenhändig.”

Diesmal war es wirklich ein lustigeres Zitat. Es entstammt Alacains Neigung von seinen Plänen sehr überzeugt zu sein und Cinnia zu versichern, dass sie vollkommen und absolut idiotensicher sind. Muss ich noch erwähnen, dass bisher noch nicht einer dieser Pläne funktioniert hat?

Das war mein Monat November, der an sich eigentlich ziemlich erfolgreich war und ich muss schon sagen, ich bin doch ein wenig stolz auf mich. Aber ich denke, dazu habe ich alles Recht der Welt.

Donnerstag, 6. November 2014

Jahresschreibmarathon Monat 1

Hallo meine Lieben und herzlich willkommen zu dem ersten Zwischenstand im Oktober.

Der Stand:

Wortziel: Geschafft.

Ja, genauer kann ich es gerade nicht sagen, weil die Zahlen mit den Nicht-NaNo-Oktoberzahlen verschmelzen, weil ich zum ersten November vergessen habe, hier meine Zwischenmeldung zu schreiben.

Das Ziel für November: 50,000 Wörter.
Ja, nur 50k. Der Punkt ist, dass ich eigentlich hauptsächlich den NaNo schreiben will und deswegen alle anderen Projekte ein wenig schleifen lasse. Wenn ich die 50k schreiben kann, dann bin ich vollkommen happy.

Was hat mir der Oktober gebracht?
Beziehungsweise, was habe ich im Oktober geschafft?

In Kapiteln:
2 Kapitel "Wohin die Wellen führen"
1 Kapitel "Blumenmädchen"
3 Kapitel "Die Flucht nach Irgendwann"
2 Kapitel "Alles nur Zufall - Der Zweifler und der Freak"

An sich ist das kein schlechter Schnitt und ich bin in dieser Hinsicht wirklich stolz auf mich. Auch wenn ein paar dieser Kapitel noch nicht ganz fertig sind und ich noch ein kleines bisschen überarbeiten muss.

Zitat des Monats:
Ja, sowas finde ich immer schön. Das, was ich im letzten Monat geschrieben habe, was mir persönlich am besten gefallen hat. Für den Oktober war es eine recht dramatische Szene:



„Geh! Geh weg! Verschwinde!“ Mit voller Wucht warf sie den kleinen Plüschhund weg. In diesem Moment veränderte sich ihr Gesicht wieder. Der panische Blick wurde entspannt und ihre Lippen umspielte ein Lächeln.

„Du kannst mich nicht loswerden“, sagte sie und lachte laut und schrill. „Ich bin ein Teil von dir und du bist ein Teil von mir.“
 
Wieso ich diese Stelle so mag? Erstens ist sie dramatisch und ich mag Drama. Zweitens wird hier etwas aufgelöst, was meine Leser zu diesem Zeitpunkt schon eine ganze Weile verwirrt. Trotzdem hoffe ich, dass mein nächstes Zitat des Monats ein wenig lustiger wird und ich hoffe es war für euch ein ebenso erfolgreicher Monat wie für mich.
Auf einen nicht minder erfolgreichen November!

Dienstag, 14. Oktober 2014

Das Drama im Drama - unsensibler Umgang mit tragischen Vergangenheiten

Jeder kennt sie, kaum einer mag sie: die tragischen Vergangenheiten der Romancharaktere. Wie viele Protagonisten mussten bereits durch die Hölle gehen, noch bevor ihre Geschichte überhaupt richtig anfängt? Ein berühmtes Beispiel ist Harry Potter, der im Kleinkindalter Zeuge des Mordes an seinen Eltern und von Tante und Onkel zehn Jahre lang in den Schrank unter der Treppe gesperrt wurde. Der, meiner Meinung nach, unangefochtene König der tragischen Vergangenheiten ist allerdings Eiichiro Oda in seinem Manga One Piece: Monkey D. Ruffy wuchs alleine auf, da sich seine Eltern nicht kümmern konnten oder wollten und sah seinen "Bruder" sterben. Namis Heimatinsel wurde, als sie 10 Jahre alt war, von Fischmenschen versklavt, ihre Mutter vor ihren Augen erschossen und sie selbst acht Jahre lang gefangen gehalten, während sie versuchte, 100 Millionen Berry zusammenzubekommen um ihre Insel freizukaufen. Nico Robin wurde mit zwei Jahren von ihrer Mutter verlassen und nachdem sie als achtjährige als einzige die Zerstörung ihrer Insel überlebte mit hohem Kopfgeld gesucht.

Wenn man darauf achtet, dann findet man immer Charaktere mit tragischen Vergangenheiten, weshalb sich viele Jungautoren einig sind: "Mein Charakter soll auch eine tragische Vergangenheit haben!"

Soweit ist das ja nicht schlecht, denn wie gerade festgestellt tun das auch Autoren, die mit ihren Werken Geld verdienen. Allerdings stellt sich hier die Frage: "Kann ich sowas überhaupt vernünftig schreiben?" und wenn ich mir die meisten Werke von Hobbyschreibern ansehe, dann kann ich darauf nur antworten: "Nein, du kannst es nicht."
Denn die meisten, deren Geschichten ich bisher gelesen habe, wollten eine tragische Vergangenheit um der tragischen Vergangenheit willen. Da wurden Charaktere im Kleinkindalter verlassen, gefoltert, hungern gelassen, missbraucht oder schwer misshandelt - meistens mindestens zwei dieser Punkte, wenn nicht sogar alle zusammen. Da sind Dinge passiert, da hätte jedes Jugendamt das Kind ohne weitere Kontrollen auf Nimmerwiedersehen aus der Familie genommen. Und wenn man nun denkt, der Charakter wäre danach ein psychisches Wrack oder zumindest situationsgemäß angeschlagen - Pustekuchen.

Wie oft durfte ich vom mehrfach missbrauchten Kind lesen, das dann mit 16/17 Jahren direkt mit dem nächsten gutaussehenden Typen im Gebüsch verschwand? Wie oft habe ich schon von dem Kind gelesen, das vom alkoholabhängigen Elternteil misshandelt wurde und selber ständig soff? Und ich bin ehrlich: Wenn ich sowas lese, dann verspüre ich den Drang mich zu übergeben. Nicht nur, dass die Vergangenheit von Charakteren übertrieben dargestellt wird, nein, sie hat auch absolut keine Auswirkungen! Wurde die mehrtägige Geiselnahme, in der der Charakter über fast eine Woche um sein Leben gebangt hat, einfach so mal eben vergessen? Ist es normal, mit demjenigen, der einen als Kind missbraucht hat, am Kaffeetisch zu sitzen und sich über den neuen Freund zu unterhalten?

Wobei mir die liebsten Vergangenheiten noch immer die sind, die in keinerlei Zusammenhang mit dem Plot stehen. Da fängt zum Beispiel eine Frau mittleren Alters als Sekretärin in einem Büro an und die Geschichte handelt darüber, wie sie den Alltag mit ihrem Teenagerkind managt und man bekommt zwischendrin nebenbei erzählt, dass sie mit 18 Jahren mal vergewaltigt wurde, nur damit irgendwo noch die tragische Vergangenheit zu finden ist. Das wurde dann einmal gesagt und kommt nie wieder auch nur ansatzweise zur Sprache.

Ist es eigentlich so schwer, den Charakteren eine normale Vergangenheit zu geben? Kann man nicht mal einen Charakter erfinden, dessen größtes Problem in seiner Kindheit und Jugend war, wie er Mama die fünf in Mathe schonend beibringt? Denn wenn man keine Ahnung hat, wie man mit solchen Erlebnissen umgeht, dann soll man es bitte lassen. Ansonsten gilt die Regel:

Übertreibt es nicht!
 Ja, es gibt Waisenkinder.
Ja, es gibt Kinder, die missbraucht wurden.
Ja, es gibt Kinder aus sehr autoritärem Elternhaus.
Ja, es gibt Kinder, die schlimme Dinge gesehen haben, Kriegskinder zum Beispiel.
Aber die Menschen, die das Unglück wirklich dermaßen gepachtet haben, gibt es nur ganz ausgesprochen selten.

Jedes Drama hat seine Auswirkungen!
Nami hasst Piraten mehr als alles andere und hortet ihr Geld.
Robin vertraut niemandem und sieht ihr eigenes Leben lange Zeit als minderwertig.
Es würde mich nicht wundern, wäre Harry Klaustrophobiker.
Wenn einem Menschen etwas Schlimmes passiert - das prägt ihn! Die Sicht auf gewisse Dinge wird nie mehr dieselbe sein. Kaum ein Mensch erlebt Schreckliches und steckt das mal eben so weg - und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass euer Charakter zu genau diesen Menschen gehört?

Was nichts mit der Geschichte zu tun hat, interessiert niemanden!
Womit die allermeisten tragischen Vergangenheiten sinnlos wären. Es interessiert nunmal keine Sau, was der Charakter schlimmes erlebt hat, wenn es in der Geschichte keine Rolle spielt. Sowas sollte nur gebraucht werden, wenn diese Erlebnisse wirklich Auswirkungen hatten - nicht weil ein Protagonist eben eine tragische Vergangenheit braucht.

Ansonsten ist ein sensibler Umgang nicht leicht. Es kann genial sein, wenn der Autor weiß, was er tut, aber wenn nicht, dann kann man es vergessen. Unsensibler Umgang mit heiklen Themen ist wie ein Schlag ins Gesicht für Betroffene. Das sollte man sich vor seinem nächsten Projekt vor Augen führen.
Oder tatsächlich einfach mal die junge Dame aus behütetem Elternhaus Protagonistin sein lassen.

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Wahnsinn der gehobenen Klasse

Viele sind einer Meinung: Der NaNoWriMo ist Wahnsinn. Wie oft konnte ich mir schon anhören:
1. "50,000 Wörter in einem Monat? Hast du sie noch alle?"
2. "Du bist doch vollkommen  bescheuert."
3. "Hast du nichts Besseres zu tun?"
4. "Hast du keine Hobbies?" Random Info: Mir glaubt hier an dieser Stelle irgendwie keine Sau, dass ich sehr wohl Hobbies habe - schreiben zum Beispiel.
5. "Du hast doch noch einen Haushalt zu führen/zu putzen/Tiere zu versorgen/soziale Kontakte zu pflegen!" Was ich bei 1700 Wörtern am Tag, die nicht einmal einer vollen Stunde tippen bei normaler Geschwindigkeit entsprechen, nicht schaffe. Dass ich schnell tippe ist nämlich nur ein Mythos. In Wahrheit schreibe ich nur ein Wort die Minute, weil ich mir nach zwölf Jahren immer noch nicht merken kann, wo die Buchstaben liegen und immer noch suchen muss (oder liegt es an meiner dressierten Schnecke, die ich über meine Tastatur kriechen lasse?). Ja, auch für Wörter wie "es" oder "am" brauche ich eine ganze Minute! Minimum!

Also streng genommen sind die meisten, denen ich vom National Novel Writing Month erzähle, vermutlich der Meinung, dass ich die 50k Wörter nicht an dreißig, sondern jeden Tag aufs Neue schreibe (was allerdings durchaus mal eine Überlegung wert wäre...)
Gut, dass mich das nicht unbedingt freut, ständig für bescheuert erklärt zu werden, habe ich beschlossen, zurückzuschlagen. Wenn ihr der Meinung seid, ich sei bescheuert, dann werde ich euch mal zeigen, inwiefern das tatsächlich zutrifft. Denn die Feder hat gerade eben etwas beschlossen:
Im Forum des NaNo treffen sich gerade die "Wahnsinnigen der leichten Klasse", die "Wahnsinnigen der fortgeschrittenen Klasse", die "Wahnsinnigen der gehobenen Klasse" sowie die "Komplett durchgeknallt Wahnsinnigen".
Nein, den komplett durchgeknallten hab ich mich nicht angeschlossen, aber der Wahnsinn der gehobenen Klasse hat es mir schon angetan, womit ich mich zu den bisher 5 Wahnsinnigsten dieses gesamten NaNos zählen darf. Denn ich habe beschlossen, zu zeigen, dass ich (da ich ja eh keine Hobbies und nichts Besseres zu tun hab, von sozialen Kontakten, die ich als eigenbrötlerische Einzelgängerin, die dafür bekannt ist, Menschen, die etwas mit ihr zu tun haben wollen mit einer Bratpfanne zu verjagen und so weiter und so fort... Ich glaube, das Thema hatte ich schon) tatsächlich "dumm", "blöd", "ignorant", "bescheuert" (alles Zitate) genug bin, mit ordentlich Pfeffer in den diesjährigen NaNo zu starten, wobei es mir zugute kommt, dass der erste und zweite November dieses Jahr auf ein Wochenende fallen. Denn an jedem dieser Tage werde ich mindestens 10k schreiben. Das bedeutet zehntausend Wörter am Tag.
In einem halbstündigen Wordwar schreibe ich durchschnittlich 1000 Wörter, was bedeutet, dass 10k in dieser Geschwindigkeit fünf Stunden konzentriertes Schreiben am Tag notwendig sind. Mein bisheriger Rekord liegt bei etwa 6k am Tag - etwas mehr als die Hälfte.

Ist das bescheuert? Ich denke nicht.
Ist das Wahnsinn? Irgendwie schon.
Ist das machbar? Auf jeden Fall!
Werde ich es schaffen? Da könnt ihr euch aber drauf verlassen!

Mittwoch, 1. Oktober 2014

An meine Muse

Heute ist es soweit: Seit einem Monat laufen die Vorbereitungen. Viele Geschichten wurden geplant, Charaktere wurden erstellt und Landkarten gezeichnet - immerhin sollen sich die lieben Kinder nicht verlaufen, nur weil ich keinen Plan habe, wie ihre Umgebung aussieht. Der 1. Oktober wurde herbeigesehnt, fast so sehr wie der National Novel Writing Month nächsten Monat.
Und nichts geht.
Ich dachte nicht, dass ich so früh schon meinen ersten Bericht über den Schreibmarathon abgeben würde und ich dachte auch nicht, dass er so negativ ausfallen würde. Ich hatte gehofft, durch das Tageziel von 1000 Wörtern würde ich wirklich etwas schaffen, doch die kreative Flaute, die ich seit bereits fast zwei Monaten habe, hält mich weiterhin fest gefangen und egal wie lange ich meine Dokumente anstarre - nichts.

Fakt ist: Wenn sich dieses kreative Tief des Todes nicht innerhalb der nächsten Tage mit einem Knall löst, werde ich einiges aufzuholen haben. Eigentlich war mein Plan heute gut 3000-5000 Wörter zu schreiben um direkt schonmal einen Puffer zu haben, aber nichts! Egal wie oft ich meine Notizen durchlese, egal wie viele Lieder ich höre, die zu meinem inoffiziellen Soundtrack gehören - es geht nichts. Der Jahresschreibmarathon läuft seit über 12 Stunden und ich habe noch nicht einen Absatz getippt (wobei ich gerade überlege, ob ich nicht mein Puzzle einfach aus meinem Blickfeld räumen sollte. Vielleicht hilft das ja schon...)

Liebe Muse, lass dir eins gesagt sein: Ich bin ein Mensch mit Verpflichtungen und einem festen Tagesablauf, der spätestens morgens um acht Uhr beginnt. Solltest du noch ein einziges Mal auf die Idee kommen, mich diese Nacht um zwei zu wecken, weil du so unglaublich motiviert bist, dann haben wir zwei ein Riesenproblem miteinander, denn so geht das nicht weiter. Du verweigerst dich, wenn du arbeiten sollst und wenn du nicht arbeiten sollst, weil ich einfach nicht mitarbeiten kann, läufst du auf Hochtouren? Das geht nicht.
Ich weiß es gab Zeiten, da waren wir zwei glücklich und auf einer Wellenlänge. Es gab Zeiten, da saßen wir zwei bis morgens um sechs zusammen im Wohnzimmer und haben uns amüsiert, aber auch wenn du es vielleicht nicht begreifen willst - diese Zeiten sind vorbei. Ich bin keine fünfzehn Jahre mehr alt. Da hatte ich morgens nichts zu tun und konnte dann auch mal bis Nachmittags schlafen, wenn du mich bis in die Morgenstunden wachgehalten hast. Aber wenn du das noch ein einziges Mal tust, dann ist das einzige, was ich auf mein Diktiergerät spreche ein Fluch, der dir dein Leben ganz und gar unangenehm machen wird.

Meine liebe Muse: Du kannst dich nicht immer querstellen. Es läuft nicht immer alles nach deinem Kopf und langsam bist du alt genug, das zu begreifen. Die Zeit in der man sich einfach so die Nächte um die Ohren hauen kann, ist vorbei und zwar endgültig.
Werd erwachsen!

Sonntag, 28. September 2014

Fanfiktion - Ein Wörterbuch (Teil 1)

Für viele Menschen ist "Fanfiktion" bereits ein Fremdwort, wenn sie das erste Mal darauf stoßen. Auch ich dachte mir zuerst "Was zur Hölle soll das denn sein?" Die Antwort ist ganz einfach. Eine Fanfiktion ist eine Geschichte zu einer bereits existierenden Geschichte. Die Origialgeschichte wird umgeschrieben oder fortgeführt - manchmal sind tatsächlich nur die Charaktere aus dem Original entlehnt.
Doch kaum hat der Neuling verstanden, was eine Fanfiktion ist, steht er vor der nächsten Herausforderung: Sobald man auf der nächstgelegenen Fanfiktion-Website herumstöbert stellt sie sich dem neuen Leser auf den ersten Blick - die Kurzbeschreibung. Nach ein oder zwei kurzen Halbsätzen sieht man sich oft solchen Zeilen gegenüber:

"DM/HP, RW/OC, H/C, MPreg, AU, Slash - dldr! Rvs pls"

Gut, und was soll das genau bedeuten?

Nein, da hat niemand seinen Kopf dreimal auf die Tastatur gehauen, diese für Laien schwer verständlichen Worte sagen dem Kenner ausgesprochen viel: Diese Fanfiktion ist eine Harry Potter Fanfction, die homosexuelle Inhalte zeigt, genauer gesagt eine Romanze zwischen Draco Malfoy und Harry Potter, sowie Ron Weasley und einem vom Schreiber erfundenen Charakter. Es deutet auf eine recht dramatische Geschichte hin, in der ein Charakter sehr viel Leid zu erdulden hat, allerdings von jemand anderem aufgefangen wird und im Laufe der Geschichte wird ein Mann schwanger werden. Das Ganze wird mit der Harry Potter-Welt nicht viel zu tun haben, wer solche Geschichten mag, sollte lieber gar nicht erst reinlesen und zu guter Letzt wird um Anerkennung in Form von Reviews gebeten.
Da zum Beispiel fanfiktion.de für eine Kurzbeschreibung 1024 Zeichen zur Verfügung stellt, ist es logisch, dass sich viele der Fafiktionschreiber an eine Art "Code" halten - hier ist es zum Beispiel ein Unterschied von 51 zu mehr als 600 Zeichen, was doch schon einen Unterschied macht.

Aber was wollen uns diese Kürzel sagen?

OC - Ein eigener Charakter, der im besten Fall nicht einmal etwas mit der Handlung zu tun hat. Meist gepaart mit
Mary Sue - Ein unglaublich überperfekter Charakter, der intelligenter als Nico Robin, treuer als Lorenor Zorro, schöner als Boa Hancock, stärker als Ruffy, Ace, Whitebeard und Gold Roger zusammen und sowieso die geilste Sau seit Doflamingo ist.
MPreg - Scheiß auf Biologie, wenn ich sage, Männer können schwanger werden, dann können sie es, weil Plot.
AU/Alternative Universe, Altraverse - Ich war nur zu faul mir meine eigenen Charaktere auszudenken. Außerdem gibt es mehr Reviews, wenn die Protagonisten meiner High-School-Romanze die Namen der Herr der Ringe - Charaktere haben.
Slash - Heterosexszenen sind langweilig.
H/C, Hurt&Comfort - Ist doch egal wenn ich meine Charaktere durch die sieben Kreise der Hölle schicke, Prinz Charming kann ihn oder sie wieder gesundf'*****.
OoC - Diesmal war ich auch zu faul, mir Namen für eigene Cahraktere auszudenken - der Name ist das einzige, was an das Fandom erinnert.
A/N, Author's Note - Ich muss euch mitten im Fleißtext erklären, dass Draco Malfoy unglaublich heiß ist!
Fluff - In meiner Welt ist alles rosa und plüschig, wir sind alle kleine Einhörner, die Regenbögen essen und Schmetterlinge pupsen!
Reviews - Methode, dem Schreiber Zucker in den Allerwertesten zu blasen. Für anderes nicht oft genutzt.
dl/dr - don't like, don't read. Oder auch: "Sag was Positives oder halt die Fresse!" Zeigt auch, dass der Autor nicht an Kritik interessiert ist, auch wenn er es behauptet. Wie man herausfinden soll, ob man es mag, wenn man es nich ließt, das konnte bisher noch von keinem der Autoren, die diese Floskel benutzt haben, beantwortet werden.

Sonntag, 21. September 2014

"Seit wann denkst du, schreibst du hier die Geschichten?"

"Ich finde, das ist eine blöde Idee."
"Ach ja. Findest du."
"Ja, finde ich. Überleg doch mal: Das sind meine Freunde. Ich muss ihnen helfen."
"Deine Freunde laufen in eine Falle."
"Ja und?"
"Was, ja und? Hast du vergessen, wer du bist? Hast du vergessen, wie stark du bist? Du kommst im Leben nicht gegen so eine Übermacht an!"
"Ja und?"
"Ja und? Die kriegen dich! Das ist dein sicherer Untergang! Du bist verdammt nochmal meine Protagonistin, ich kann es mir nicht leisten, dich nach der Hälfte zu verlieren? Worüber soll ich denn schreiben, wenn sie dich einen Kopf kürzer machen, hast du darüber mal nachgedacht?"
"Mann, sei nicht so spießig. Es passiert schon nichts."
"Es passiert nichts, ja. Denk doch mal an deine anderen Freunde, die auch deine Hilfe brauchen? Bei denen sollst du bleiben!"
"Ach quatsch, die kommen schon ohne mich klar. Sind schon große Jungs."
"Bist du dir sicher?"
"Ach, das pack ich schon."
"Wirklich?"
"Da passiert nichts. In drei, vier Absätzen bin ich wieder zurück."
"Versprochen?"
"Versprochen."

3 Kapitel später:

"Sag es nicht."
"Nein, ich werde nicht sagen Ich hab's dir doch gesagt."
"Na vielen Dank."
"Also, wo sind wir genau?"
"Im Gefängnis."
"Genauer?"
"In der Todeszelle."
"Sehr schön. Und wer hat dir gesagt Tu es nicht?"
"Du."
"Und wer hat mal wieder recht gehabt?"
"Sag mal, willst du mir das ewig vorhalten?"
"Zumindest solange du ständig meckerst und alles besser weißt."
"Gut, du hattest recht. Du hast die bessere Idee gehabt und ich richte mich nach dir. Holst du mich jetzt hier raus?"
"Eigentlich überlege ich gerade, wie sich die zweite Hälfte ohne Protagonistin machen würde..."

Das ist ein Originaldialog, den ich einmal mit einer meiner Protagonistinnen geführt habe.  Und das Schlimme daran: es war nicht der einzige.
Man mag ja denken, dass das Schöne am Schreiben ist, dass man selbst Herr über alles ist. Solange man sich nicht selbst widerspricht und keine Logik- oder Plotlöcher entstehen lässt, kann man frei über alles entscheiden. Man kann schalten und walten wie man möchte und die Charaktere lenken, wie man will. Man ist der Puppenspieler und die Charaktere sind nur die Marionetten. Man ist die größte Macht. Man ist quasi Gott. Ist das nicht ein berauschendes Gefühl? Ein Gefühl, wegen dem ein paar Schreiber überhaupt diesen Weg eingeschlagen haben?

Tja... würde irgendjemand von uns Menschen sich jemals an Gott richten und mit ihm eine solche Diskussion starten? Ich persönlich würde das nicht und irgendwie macht das dieses Gefühl wieder zunichte. Denn Charaktere tun das ständig.
Im obigen Beispiel hatte meine Protagonistin sich auf halber Strecke in eine Todeszelle befördert. Gut, sie war kriminell und so etwas ist in dieser Welt Berufsrisiko. Trotzdem: Versucht mal, ohne unlogisch zu werden, einen Charakter aus dem Todestrakt eines Hochsicherheitsgefängnisses zu befreien.
Ein anderer Charakter sollte ein unschuldiges, kleines Mädchen sein, das sich nur durch seine schier übermenschliche Kraft, extreme Geschicklichkeit und grenzenlosen Optimismus von anderen unterscheidet. Kaum habe ich zwei Kapitel lang nicht hundert Prozent aufgepasst, hat sie mir gezeigt, dass sie eigentlich eine kaltblütige Killerin ist. Als ich sie fragte, wieso sie plötzlich so war und sich nicht so verhielt, wie ich es geplant hatte, sagte sie nur: "Seit wann denkst du, schreibst du hier die Geschichten?"

Eigentlich dachte ich, ich würde die Geschichten schreiben. Ja, ich dachte es tatsächlich. Dieses kleine Mädchen hatte mir gezeigt, was ich vorher nie hatte wahrhaben wollen.

Nicht der Autor schreibt die Geschichte.
Die Geschichte schreibt ich selbst.
Wir sind nur das Sprachrohr, dass sie zu Papier bringt.

Freitag, 12. September 2014

Schreibmarathon 2014/2015

Ja, ich habe mich hinreißen lassen. Als hätte ich mit einem Studium, das in knapp sechs Wochen anfängt, einem Haushalt, einem Theater (und generell sowas wie Privatleben) nicht genug zu tun, musste die Feder wieder anfangen, sich mit dem Schreiben zu überschätzen.

Das Projekt für das ich über Facebook begeistert wurde, heißt Schreibmarathon und wurde von einer Dame ins Leben gerufen, die ich über eine Facebookgruppe zum NaNoWriMo kennen gelernt habe. Da ich hier der Boss bin und auch Werbung machen darf, wenn ich das will: Die Buchrezensionen auf diesem Blog sind übrigens empfehlenswert.

Gut, manche mögen sagen, dass so ein Schreibmarathon leicht ist, wenn man an NaNos teilnimmt, Fanfiction schreibt und vor hat, innerhalb des nächsten Jahres ein Buch veröffentlichungsreif zu kriegen. Aber der Punkt ist die schiere Menge, die ich mir für dieses Projekt vorgenommen habe. Wer dem Link gefolgt ist, wird gesehen haben, dass die Mindestwortzahl pro Tag 200 Wörter beträgt, was sich am Ende des Jahres zu 73,000 Wörtern addiert. Im Prinzip nicht mal ein anderthalber NaNo - für jemanden, der es geschafft hat, allen diesen April 80,190 Wörter zu schreiben, sollte das ja immerhin zu machen sein. Aber nein. Die größenwahnsinnige Feder hat sich für diesen Marathon einen ganz eigenen Plan gemacht. Und der ist, wie alle, die schon einmal mit mir zu tun hatten, wissen, ganz bestimmt nicht klein.

Ich werde ab dem 1. Oktober 2014 jeden Tag 1000 Wörter schreiben. Das sind, da 2015 kein Schaltjahr ist, 365,000 Wörter, fast 300,000 Wörter mehr, als eigentlich das Ziel war. Und wenn man bedenkt, dass ich wohl kaum einfach 365,000 mal das Wort "Baum" copy-pasten kann, ist das ein erheblicher Kreativitätsaufwand - immerhin habe ich momentan nur relativ wenige Werke in Planung, was bedeutet, dass ich innerhalb dieses Jahres mindestens noch einen vollständigen Roman von vorne bis hinten durchplotten und schreiben muss. Und das meine lieben Freunde, ist die Schwierigkeit, die ich an solchen Unternehmungen mag.

Wobei es hieß, dass Blogeinträge auch als Wörter zählen.

Vielleicht sollte ich das ausnutzen.

Montag, 8. September 2014

Der NaNo kommt!

Pünktlich zum Start dieses Blogs fängt es wieder an - der NaNoWriMo steht an.
Gut, er steht nicht wirklich an, aber zumindest beginnt die allgemeine Vorfreude schon - Plots werden auf Tauglichkeit geprüft, diverse Streitereien mit Charakteren ausgetragen, damit sie einem nicht im November dazwischenfunken.

Aber zuerst einmal:

NaNo - Was ist das überhaupt?


Der NaNo (NaNoWriMo - National Novel Writing Month) ist ein Projekt, das im Jahr 1999 in Amerika ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, innerhalb des Monats November einen Roman von 50,000 Wörtern zu schreiben. Obwohl er "National" Novel Writing Month heißt, ist der NaNoWriMo schon lange international geworden und jedes Jahr versuchen mehrere tausend Leute, den NaNo zu gewinnen - das bedeutet 50,000 Wörter zu schreiben, was etwa 1,667 Wörtern am Tag entspricht. So waren allein im letzten Jahr 649,467 Schreiber dabei. Und seit letztem Jahr bin auch ich mit von der Partie.

NaNo-Vorfreude - Was ist geplant?


Für diesen NaNo habe ich etwas ganz Großes vor. Mein Projekt steht bereits seit einem halben Jahr fest, aber was ich will ist, einen Roman zu schreiben, den ich spätestens Anfang nächsten Jahres als Manuskript an einen Verlag schicken kann. Wünscht mir Glück!
Deswegen beginne ich auch so früh. Während meinem letzten NaNo-Projekt "Mondscheinsonate" kamen mir ständig meine Charaktere dazwischen - angefangen bei einer Erotikszene, die ich nicht schreiben wollte, auf die meine Protagonistin allerdings so vehement bestanden hatte, dass ich sie einfach nicht überspringen konnte, weil ich ansonsten in eine tiefe Schreibblockade gefallen wäre, ging es bis zu einem neuen Charakter, der sich innerhalb der ersten 150 Seiten als Hauptantagonist aufspielte - eine Rolle, die ich eigentlich jemand anderem zugedacht hatte und so schrieb ich mich in eine Sackgasse, aus der ich bis heute nicht herausgekommen bin und ich befürchte die Hälfte noch einmal neu schreiben zu müssen.
Aber nicht dieses Jahr. Dieses Jahr habe ich mir einen so detaillierten Leitfaden geschrieben, dass meine Charaktere auf mich hören müssen und versuche jetzt noch alle Streitigkeiten beizulegen. Wenn das kein guter Start wird!

Wer in Echtzeit auf dem Laufenden gehalten werden will (denn dieses Jahr werde ich auch Internet haben und regelmäßig online kommen) der kann auf Twitter unter meinem Schwesternaccount @anthypophora verfolgen was der NaNo 2014 bringt.

eure Feder